Montag, 10. März 2014

Sind SIE glücklich???

Ich weiß nicht, ob Sie den Film „Up in the Air“ mit George Clooney als Ryan Bingham und Anna Kendrick als Natalie Keener kennen. Der Film aus dem Jahre 2009 ist eine tragische Komödie. Übrigens basiert die Handlung auf dem Roman „Up in the Air“ von Walter Kirn. Der deutsche Buchtitel heißt „Mr. Bingham sammelt Meilen“. Zur Story:

Ryan Bingham ist das ganze Jahr über sehr viel unterwegs. Seine Arbeit: In Firmen Menschen auf die Arbeitslosigkeit vorzubereiten, denn er teilt ihnen mit, dass dies ihre letzte Arbeitswoche ist. Er kommt in die Firmen, wo Chefs zu feige sind, das selbst zu tun.
Eines Tages wird im die junge Uni-Absolvent Natalie Keener zur Seite gestellt. Sie ist in diesem Job noch ziemlich unbedarft, sehr blauäugig und teilweise auch etwas naiv. Sie geht mit den typischen theoretischen Kenntnissen an die Sache heran, wo Bingham eher ein Mann aus der Praxis ist.
Eines Tages, wieder in einer Firma angekommen, werden eine Reihe von Menschen freigestellt, u.a. auch ein alleinerziehender Familienvater. Diesen Dialog möchte ich Ihnen hier gerne mal 1:1 wiedergeben.

###Start

Ein Angestellter der Firma, Bob, ca. 55 Jahre alt, sitzt den beiden gegenüber. Nach der Eröffnung der Tatsache, dass dies seine letzte Arbeitswoche ist, kramt er die Bilder seiner Kinder aus der Brieftasche und hält sie den beiden direkt vor Augen. Während er die Bilder hochhält sagt er: „Haben Sie den Vorschlag, was ich denen jetzt sagen soll?“



Natalie: „Vielleicht unterschätzen Sie den positiven Effekt, den Ihre berufliche Veränderung auf Ihre Kinder haben kann?“

Angestellter Bob: „Den positiven Effekt? Ich verdiene etwa 90.000 Dollar im Jahr. Arbeitslosengeld ist was? 250 Dollar die Woche? Ist das einer von Ihren positiven Effekten? Naja, es wird gemütlicher. Ich werde nämlich die Hypothek auf mein Haus nicht mehr bezahlen können. Wir werden wohl umziehen. Es gibt ja sicher irgendwo eine hübsche kleine Ein-Zimmer-Wohnung für uns… Na, und ohne Krankenversicherung, halt ich einfach meine Tochter, während sie, naja, wieder mal einen von ihren Asthma-Anfällen hat, für die ich nun keine Medikamente mehr kaufen kann.“

Natalie: „Also, Untersuchungen haben gezeigt, Kinder mit einem moderatem Trauma zeigen eine Tendenz, sehr viel mehr für die Schule zu arbeiten. Sie kompensieren das Trauma.“

Angestellter Bob: „Leck mich doch am Arsch. Das würden meine Kinder sagen.“

Ryan: „Dass Ihre Kinder Sie bewundern, ist Ihnen wichtig.“

Angestellter Bob: „Ja, das stimmt schon.“

Ryan: „Eher unwahrscheinlich, dass sie Sie je bewundert haben.“

Angestellter Bob: „Sie Arschloch. Ich habe gedacht, Sie sollen mir Mut zusprechen.“

Ryan: „Ich bin kein Therapeut. Ich bin eher ein Weckruf. Warum finden Kinder Sportler so toll?“

Angestellter Bob: „Keine Ahnung. Weil sie die Unterwäsche-Models im Bett kriegen?“

Ryan: „Nein, deshalb finden wir sie toll. Kinder bewundern Sportler, weil die ihre Träume wahr machen.“

Angestellter Bob: „Ich kann aber keine Tore schießen.“

Ryan: „Nein, aber Sie können kochen!“

Angestellter Bob: „Was soll denn das werden?“

Ryan: „Während des Studiums besuchten Sie Seminare zu französischer Kochkunst. Die meisten Studenten braten Fritten bei KFC, aber Sie haben im Empicador gekellnert, um Ihr Studium zu finanzieren. Nach dem College haben Sie dann gleich mit dem Job hier angefangen. Was haben die hier Ihnen anfangs bezahlt, damit Sie Ihren Traum aufgeben?“

Angestellter Bob: „27.000 Dollar jährlich.“

Ryan: „Und wann wollten Sie damit aufhören und zu dem zurückkehren, was Sie glücklich macht?“

Angestellter Bob: „Gute Frage.“

Ryan: „Es gibt viele Leute, die arbeiten ihr ganzes Leben für ein und dieselbe Firma, genauso wie Sie. Die stempeln ein, die stempeln aus. Und sie erleben nicht einen Moment, in dem sie glücklich sind. Was Sie hier haben, ist eine Chance, Bob. Es ist eine Wiedergeburt. Und wenn nicht für sich, tun Sie es für Ihre Kinder!“

###Ende


Dieser Dialog hat sich bei mir eingebrannt. Warum? Weil er mir das Dilemma vieler Mitarbeiter in langweiligen Jobs mit unmöglichen Führungskräften zeigt! Das ist nämlich oft das, was ich in Beratungen und/ oder Coachings zu hören bekomme! Und bei meiner Frage warum dieser Zustand durch eben diese Mitarbeiter mit ihren langweiligen Jobs und unmöglichen Vorgesetzten nicht beendet wird, kommen noch langweiligere Antworten die ich teilweise unmöglich finde: „Ich find in meinem Aller nix anderes.“ – „Warum soll ich gehen und nicht mein Chef?“ – „Ich kann nix anderes!“

Nein – ich sag ihnen was. Zu 90% besteht der Grund darin, sich aufzumachen und den momentanen Zustand zu verändern. Das ist die Schwierigkeit. Sich selbst zu bewegen und aufzumachen.

Sind Sie in eben einer solchen Situation? Dann empfehle ich Ihnen: Machen Sie sich auf! Sie haben nur dieses eine Leben. Und wenn Ihnen gewisse Sachen auffallen, die Sie nicht glücklich machen – dann wird es Zeit, dass Sie diesen Zustand ändern. Sie sollten Ihr Glück finden!

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